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Rückblick: BioRiver Arbeitskreis IT – Testmanagement

24. Juni 2020

Am 09. Juni fand das erste Treffen des IT-Arbeitskreises als Online-Veranstaltung statt, zu der rund 15 Teilnehmer im digitalen Teams-Meetingraum zusammenkamen. Zielsetzung des Arbeitskreises ist der Erfahrungsaustausch der Mitglieder untereinander rund um unterschiedlichste IT-Themen mit Schwerpunkt auf Praxisnähe. Für dieses erste AK-Treffen hatten sich die Teilnehmer des IT-Forums vom Februar für das Thema Testmanagement ausgesprochen.

Best Practice Beispiel Miltenyi Biotec

Nach einer kurzen Begrüßung durch Constanze Duhme von BioRiver sowie die beiden AK-Leiter Norbert Schmeißer von der Medeora und Georg Strömer von der LIMS at work übernahm Josephine Müller-Gorski das Wort. Die erfahrene Softwaretesterin ist seit April 2019 als IT Test Manager bei Miltenyi Biotec tätig und als solche verantwortlich für die Implementierung eines Testmanagement-Tools im Rahmen des SAP HANA Upgrade Projekts im Unternehmen. Die Enterprise Solution von SAP wird bei Miltenyi Biotec weltweit von allen Abteilungen genutzt, die mit Einkauf, Produktion, Logistik, Qualitätssicherung und Finanzen zu tun haben. Mit der Einführung eines Testmanagement-Prozesses sowie der Implementierung eines entsprechenden Tools zur Steuerung auftretender Fehler im Vorfeld sollte sichergestellt werden, dass das Go-Live der neuen Version die unternehmenskritischen Geschäftsprozesse an den Standorten nicht beeinträchtigt. Gemäß dem AK-Motto „Aus der Praxis für Praxis“ legte die Referentin den Schwerpunkt auf das praktische Vorgehen. Nachfolgend ein allgemeiner Überblick:

Initialisierung – interne Strukturen schaffen

Der erste Schritt in der Initialisierung eines Testmanagements ist es, den Kreis der Tester festzulegen. Im konkreten Fall war das neben den SAP-Experten für die Implementierung, System- und Integrationstests auch eine Anwendergruppe („Key User“) für Systemtests, Datentransfer-Tests, Schnittstellen-Tests und Anwenderfreundlichkeit. Bei den Key Usern handelte es sich um ausgewählte Personen aus verschiedenen Abteilungen, die zudem die Aufgabe hatten, die Testfälle für ihre Arbeitsbereiche auch zu erstellen. In der Phase der Testfallerstellung zeigte sich, dass es gerade dann, wenn die Mitarbeiter erstmals mit Tests betraut werden, hilfreich ist, sich regelmäßig mit den Key Usern zu treffen, um die Testfälle persönlich durchzugehen.

Softwareauswahl

Parallel dazu wurden, unter anderem im Rahmen von Live-Demos, Workshops und Präsentationen, verschiedene Testmanagement-Tools evaluiert. Laut Müller-Gorski entsprachen die evaluierten Lösungen in ihren Testfunktionalitäten dem priorisierten Anforderungskatalog im Großen und Ganzen in ähnlichem Umfang. Ausschlaggebend für die Wahl waren deshalb die Faktoren Benutzerfreundlichkeit sowie die Erreichbarkeit des Service-Teams und das Schulungskonzept des Anbieters.

Mit Testmanagement zum reibungslosen Upgrade

Nach erfolgter Schulung wurden die bereits in Excel angelegten Testfälle (ca. 2.000) in das neue Tool übertragen und neue Testfälle dann direkt im Tool angelegt. Im Vorfeld hatte die Testmanagerin mit 3.000 – 3.500 Fällen gerechnet, am Ende waren es ca. 4.000 Testfälle. Diese 4.000 Fällen mussten allerdings nochmal bereinigt werden (u.a. aufgrund deckungsgleicher Themen oder ungenügender Vorbereitung in Excel), so dass es am Ende rund 3.300 Testfälle waren. Deshalb lautet ihr Praxistipp an dieser Stelle, ausreichend Zeit für die fortgesetzte Bereinigung der Testfälle einzuplanen. Die Steuerung der Testfalldurchführung (Testschritte mit Testberichten) und auftretender Fehler erfolgte dann komplett über das Tool, über das auch die Rollen mit ihren Berechtigungen (wer darf was) gemanagt werden. Für jeden Testfall ist somit die Rückverfolgbarkeit und die revisionssichere Speicherung gewährleistet. Die Einführung des Tools stellte eine zusätzliche Herausforderung für die Projektteilnehmer dar, trotzdem konnte das Projekt im geplanten Zeit- und Budgetrahmen abgeschlossen werden. Durch die Nutzung des Tools konnten über 3.000 Testfälle von über 100 Key Usern durchgeführt werden, so dass Fehler noch vor der Übertragung des SAP ERP Upgrade in das Live-System beseitigt werden konnten: Der Live Gang erfolgte somit reibungslos.

An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Frau Müller-Gorski für den informativen Vortrag. Ihr und auch allen Teilnehmern Danke für die anschließende offene und interessierte Diskussion!

Ausblick: Themen und Termine
Im Anschluss an die Fragen und Antworten rund um weitere Aspekte des Testmanagements diskutierten die Teilnehmer Ideen für weitere Arbeitskreis-Treffen. Angeregt wurden die Themen Lastenheft bzw. „Anforderungsaufstellung“ mit Risikoanalyse als Voraussetzung für schmerzfreie Upgrades sowie die Validierung computergestützter Systeme (Gamp 5). BioRiver-Mitglieder, die Interesse haben, hierzu einen praxisnahen Vortrag zu halten oder weitere Themen vorschlagen möchten, wenden sich gerne an Constanze Duhme (duhme @ bioriver.de) von BioRiver oder die AK-Leiter Norbert Schmeißer (n.schmeisser @ medeora.de) und Georg Strömer (stroemer @ limsatwork.de).

Das nächste Treffen des AK IT findet am 25. August statt, dann geht es um das Thema Cybersecurity aus vertragsrechtlicher Sicht. Die Anmeldung über die Veranstaltungsseite ist ab sofort möglich.

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